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Lohnt sich ein Bausparvertrag 2023 wieder?

Bausparen lohnt sich, das ist unbestritten, ansonsten gäbe es die beliebten Verträge nicht über 26.000 mal in Deutschland[1]. Die Frage ist lohnt es sich für die Bausparkasse, für den Sparenden oder wirklich für beide Seiten?

Die Anzahl der Verträge geht zwar seit 2004 zurück, dennoch gehört der Bausparvertrag zu einem der beliebtesten Sparprodukte der Deutschen.

1. Sparen mit dem Bausparvertrag

„Gezielt Eigenkapital aufbauen“ heißt es auf den Websiten der Anbieter. Selbst in Zeiten hoher Zinsen, ist der Bausparvertrag mit einer Verzinsung in Höhe des Tagesgeldkontos keineswegs die beste Alternative. Dass ich mit 0,1% bis 2 % Zinsen kein Eigenkapital aufbauen kann sollte selbsterklärend sein. Mit Tages- und Festgeldkonten bin ich aktuell bei teilweise höheren Verzinsungen.

Selbst wenn die jährliche Inflationsrate bei historischen 2,6 % liegt erleide ich reale Wertverluste.

Kommen darüber hinaus Abschlusskosten von 1,0 % bis 1,5 % zu Beginn des Sparens hinzu, so bin ich definitiv im Minus.

Dass ich mit dem Abschluss meines Bausparers zunächst Geld verliere ist ebenso einfach wie transparent auf der Schwäbisch Hall Website einsehbar. Einzahlung minus Guthaben ergibt einen Verlust von fast 2.000 € bei einer Bausparsumme von 100.000 €:

Quelle: https://www.schwaebisch-hall.de/service/rechner/bausparrechner.html#1:bedarf=BAUEN;tarif=98;wert1=100;wert2=10 (22.03.2023)

Aber darum geht es ja auch meistens nicht.

Ziel des Bausparers ist ja das Bauens.

2. Kann ich mir mit dem Bausparvertrag günstige Zinsen sichern?

Attraktiv wird der Bausparvertrag vor allem über die Sicherheit niedriger Zinsen.

Während die Baufinanzierungszinsen über die letzten Monate wieder auf 4 Prozent geklettert sind, ist über den Bausparer je nach Anbieter und Ausgestaltung ein Zins von 1,5 % bis 2 % möglich.

Quelle: https://www.interhyp.de/ratgeber/was-muss-ich-wissen/zinsen/zins-charts/ (22.03.2023)

Gerade bei größeren Finanzierungssummen spare ich mir hier also einiges an Geld. Da die Zinsen historisch ebenfalls im Bereich 3 % bis 5 % lagen, ist es wahrscheinlich, dass sich hier die nächsten Jahre nicht viel tut. Wäre dies der Fall, würde ich mir mit dem Bausparer von oben bei einer Kreditsumme von 53.000 € je nach Zinssatz und Tilgungsdauer 8.000 € bis 10.000 € an Zinsen sparen!

Damit sind die Gebühren bei weitem wieder drin. Der Bausparer lohnt sich also für mich. Oder?

3. Was ist mit denOpportunitätskosten?

In der Ansparzeit unterliege ich Opportunitätskosten in Form entgangener Rendite bei der Anlage beispielsweise in ETFs.

Gehe ich von 5,8 % Rendite jährlich nach Kosten und einer relativ langen Anlage über 10 Jahre aus, so erwirtschaftet meine Anlage circa 15.000 € an Gewinn.

Der Bausparer lohnt sich also doch nicht. Denn mehr Gewinn bedeutet auch, ich muss weniger Kredit aufnehmen und habe dementsprechend weniger Zinsen.

4. Gibt es da nicht einen KÄPSELE-Spezialtrick?

Doch den gibt es:

Bausparvertrag richtig ausgestalten und das Beste aus beiden Welten mitnehmen:

  1. Bausparvertrag auf gewünschte Summe abschließen und die monatliche Sparrate auf ein Minimum (je nach Anbieter 5 Euro monatlich) herabsetzen.
  2. Parallel den gewünschten Sparplan einrichten und in reale Sachwerte investieren. Dabei auch nach Inflation hohe Renditen erwirtschaften.
  3. Kurz bevor es soweit ist und die Immobilie gekauft werden soll, den Sparplan auflösen und das Geld in den Bausparvertrag einzahlen. Der Bausparer wird damit zuteilungsreif und der günstige Zinssatz ist gesichert.

Der Bausparvertrag ist in erster Linie also nichts anderes als eine Zins-Versicherung. Mit der richtigen Strategie kann er aber durchaus lukrativ und sinnvoll sein.

Zusammenfassend ist der Bausparvertrag als Produkt selbst unlukrativ. Meist schlechte Kondition in der Abschlussphase und hohe Zinsabschläge bzw. Aufschläge, dazu Gebühren bei Abschluss und Verwaltung machen ihn zwangsweise zu einem Verlustprodukt.

Seinen Zweck erfüllt hat er nur bei Zinsen zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme, die deutlich höher sind, als die abgeschlossenen Kreditzinsen inklusive Gebührenverluste. Wie bereits gesagt also eine reine Zins-Versicherung.

Der größte Nachteil: Die unlukrative Ansparphase lässt sich aber durch schlaues Taktieren und Einbauen des Bausparers in eine Vermögensaufbau-Strategie größtenteils umgehen.

Eine versierte Beratung ist hier aber zwingend Voraussetzung, damit am Ende auch alles genau so funktioniert, wie es geplant ist und die entsprechende Bausparkasse meiner Strategie keinen Strich durch die Rechnung macht.

Buche dir dazu hier bei uns ein kostenloses Kennenlerngespräch um zu überprüfen ob der Bausparvertrag für Dich Sinn ergibt und Du Dir Zinsen sparen kannst.

[1] Statista: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/20011/umfrage/anzahl-der-bausparvertraege-bei-bausparkassen-in-deutschland/

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